
Das Innere Team verstehen –systemisch denken, klar handeln
Einleitung
Kennst du das Gefühl, dass in dir verschiedene Stimmen gleichzeitig sprechen – der eine ruft: „Jetzt voran!“, der andere flüstert: „Stopp, du darfst nicht „Nein“ sagen.“?
Willkommen im inneren Dialog! In diesem Beitrag zeige ich, wie das Konzept des „Inneren Teams“ dir hilft, innere Klarheit zu gewinnen –aus systemischer Sicht und mit einer praktischen Selbstübung.
Wir betrachten auch, wie C. G. Jung mit seinen Konzepten zu Archetypen und psychischen Dynamiken die Grundlage dafür legt, innere Antreiber zu verstehen.
Du lernst, deine inneren Anteile zu erkennen, ihre Beziehungen untereinander zu verstehen und dadurch authentischer und handlungsfähiger zu werden.
Was ist das Innere Team?
In uns wirken verschiedene innere Stimmen – jede mit eigener Haltung, Geschichte und Motivation.
Das Modell des Inneren Teams, entwickelt von Friedemann Schulz von Thun, beschreibt diese Stimmen als Mitglieder einer inneren Gemeinschaft.
Jede Stimme möchte gehört und eingebunden werden – nicht verdrängt.
So kann sich innere Vielfalt in innere Stärke verwandeln.
Systemischer Blick auf das Innere Team
Aus systemischer Perspektive ist dein Inneres Team ein Beziehungssystem in dir selbst:
Wer seine inneren Beziehungen bewusst gestaltet, gewinnt Selbstführung statt innerer Unruhe.
Hier kommt C. G. Jung ins Spiel: Er zeigte, dass viele dieser inneren Stimmen und Antreiber psychische Archetypen widerspiegeln– Grundmuster, die universell sind, aber individuell geprägt werden.
Viele unserer inneren Anteile sprechen in Form von Antreibern oder klar erkennbaren Haltungen, z. B. „Sei perfekt!“, „Mach es allen recht!“ oder „Sei stark!“.
Diese Antreiber sind oft dominanter, weil sie aus frühen Erfahrungen stammen:
Systemisch betrachtet:
Beispielhafte Antreiber:
<table>
<tr>
<th>Antreiber</th>
<th>Ursprung / Kindheit</th>
<th>Positive Wirkung</th>
<th>Gefahr bei Dominanz</th>
</tr>
<tr>
<td>Sei perfekt</td>
<td>Leistungsorientiertes Umfeld</td>
<td>Qualität, Verantwortung</td>
<td>Überforderung, Selbstkritik</td>
</tr>
<tr>
<td>Mach es allen recht</td>
<td>Harmonie in der Familie</td>
<td>Empathie, Beziehungsfähigkeit</td>
<td>Selbstverlust, Erschöpfung</td>
</tr>
<tr>
<td>Sei stark</td>
<td>Gefühle wurden nicht gesehen</td>
<td>Durchhaltevermögen</td>
<td>Unterdrückung von Emotionen</td>
</tr>
<tr>
<td>Beeil dich</td>
<td>Hoher Leistungsdruck</td>
<td>Dynamik, Effizienz</td>
<td>Dauerstress, Ungeduld</td>
</tr>
</table>
Selbstübung: Mein Inneres Teamkennenlernen
💡 Tipp: Zeichne dein Inneres Team –z. B. als Runde am Tisch oder als Mindmap – und notiere, welche Antreiber lautsind, welche leise, und welche archetypische Muster erkennbar sind.
Reflexion
Das InnereTeam ist ein Abbild deiner inneren Dynamik.
Indem du deine Antreiber würdigst, statt bekämpfst verwandelt sichinnerer Druck in Energie, Kontrolle in Klarheit.
Systemisch betrachtet: Was du in dir in Beziehungbringst, wirkt auch im Außen.
Fragen zur Selbstreflexion:
Abschluss
Das InnereTeam ist ein kraftvolles Werkzeug zur Selbstreflexion, inneren Klarheit undpersönlichen Entwicklung.
Indem du deine inneren Stimmen einlädst, statt bekämpfst, entsteht Kooperation– in dir selbst und im Außen.
Heute darfst du dir die Frage stellen:
Welche innere Stimme oder Antreiber Haltung darf, heute Raum bekommen – damitdu klarer, gelassener und authentischer handeln kannst?